Neue Ausstellungs- und Abstellhalle für den Grafschafter Museumszug

Die Planungen für die neue Ausstellungs- und Fahrzeughalle am neuen Standort in Nordhorn sind abgeschlossen. Die Finanzierung ist gesichert. Der Bauantrag ist gestellt.

In den letzten Monaten haben Mitglieder des Graf MEC vorbereitende Maßnahmen durchgeführt. Die alten und nicht mehr verwendbaren Gleise wurden von uns abgebaut und fachgerecht entsorgt. Die neuen (gebrauchten) Gleise liegen bereits zum Einbau bereit. Weitere vorbereitende Maßnahmen wurden von uns geleistet. Der Gleisschotter wurde aufgenommen und liegt zur Trennung von Schotter und Boden auf dem Gelände. Schotter und Boden werden vor Ort wieder eingebaut.

Damit wir mit dem Hallenbau nach der Erteilung der Baugenehmigung zeitnah beginnen können, haben wir im Bereich der Fundamente einen Bodenaustausch vorgenommen.

Diese alles konnten wir nur leisten, weil wir von der Bentheimer Eisenbahn AG, Gleisbau Steven Oldenburg, Kranverleih Schevel Schüttorf, Baumaschinenverleih Goosmann Esche und den Betonwerken Hoogstede unterstützt werden. Selbstverständlich geht das auch nicht ohne großes Engagement von Mitgliedern.

Damit wir die Halle auf dem Eisenbahngelände am Klukkerthafen bauen können, schlossen wir mit der Bentheimer Eisenbahn AG einen langfristigen Pachtvertrag über die Nutzung des Geländes im Sinne der Satzung des Graf MEC ab.

Wir warten jetzt auf das Startzeichen: Die Erteilung der Baugenehmigung.

Die neue Ausstellungs- und Abstellhalle

Die neue Ausstellungs- und Abstellhalle für den Grafschafter Museumszug
Bild: Ansicht der Halle vom Klukkerthafen aus gesehen.

Die Halle wird ca. 60 m lang und 20 m breit. In die Halle führen zwei Gleise. Ein Gleis geht durch die Halle und endet vor der Grundstücksgrenze.

Die Größe der Halle ist auf unser historisches Zugkonzept abgestimmt. In der Halle können wir alle Lokomotiven und Personen- und Packwagen, die zu diesem Konzept gehören, sicher vor Wind und Wetter unterstellen. So sind die mit großem Engagement und hohem finanziellen Einsatz aufwendig restaurierten Fahrzeuge geschützt.

Die Halle wird in Stahlbauweise erstellt. In die Gefache werden vorgefertigte Betonelemente eingelegt, deren Außenseite in attraktiver Klinkeroptik ausgeführt ist. Angelehnt an unseren ehemaligen Standort in Neuenhaus wird der untere Bereich bis ca. 1 m Höhe mit in braun/anthraziter und der obere Teil in einer roten Klinkeroptik ausgeführt. Vor die senkrechten Stahlstützen werden Klinker in der dunklen Optik gesetzt.

Beim Verlassen des alten Bahnbetriebswerk Neuenhaus Anfang 2014 konnten wir die alten, gusseisernen Gitterfenster ausbauen. Diese Fenster werden, wie geplant, in der neuen Halle wieder verbaut. Die Fenster sollen, wie es dem historischen Vorbild entspricht, mit Klinker eingefasst werden. Für die Einfassung wird derselbe Klinker verwendet, der auch vor die Stahlstützen gesetzt wird.

Bereits bei der Fertigung der Betonseitenteile werden die Durchbrüche für die Fenster vorgesehen, so dass wir später "nur" noch Fenster mit Klinker ummauern müssen.

So ergibt es ein einheitliches Farb- und Gestaltungkonzept, das sich an historische Lokschuppen der Bentheimer Eisenbahn AG anlehnt. Bei der Diskussion mit der Stadt Nordhorn über die Bauweise der Halle wurde der Wunsch an uns herangetragen, die Halle mit Dachlaternen auszustatten.

Dachlaternen hatten in Dampflokschuppen die Funktion Dampf der Lokomotiven nach außen zu leiten. Diese Funktion wird bei uns nicht benötigt, da wir in unserem Konzept das Ziel formuliert haben, nur mit Diesellokomotiven zu fahren.

Wir sind dem Wunsch der Stadt Nordhorn nachgekommen und haben bei der Halle drei sogenannte Dachlaternen vorgesehen. Die dafür notwendigen Gelder wurden an anderer Stelle eingespart. Letztendlich können wir uns mit der Lösung anfreunden, weil sie den historischen Charakter der gesamten Anlage unterstützt.

Die neue Ausstellungs- und Abstellhalle für den Grafschafter Museumszug
Bild: Vorderansicht der Halle von der Zeppelinstraße aus gesehen

Die Ausstellungs- und Fahrzeughalle ist zweiständig. Es werden Flügeltore eingebaut. Rechts rechts und links werden großen Gitterfenster das historische Ambiente noch untersteichen. Auch diese Fenster haben wir in Neuenhaus ausbauen können.

Der Ringlokschuppen in Neuenhaus war mit Flügeltoren ausgestattet. In früheren Jahre, das zeigen historische Bilder, hatte auch die Neuenhauser Lokwerkstatt zwei Flügeltore. Leider war es nicht möglich, die Tore des Ringlokschuppens in Nordhorn einzusetzen. Die neue Halle wird nach aktuellen Sicherheitsvorschriften gebaut und die besagen, dass Tore breiter sein müssen, als die, die Neuenhaus eingebaut waren. Diese mussten aus Gründen des Bestandschutzes nicht geändert werden.

Die Rückansicht der Halle, vom Kanal aus, wird so ähnlich wie die Ansicht von vorn werden. Auch dort sind zwei Flügeltore vorgesehen.

Von der Zeppelinstraße aus gesehen führt das rechte Gleis durch die Halle und endet kurz vor der Grundstücksgrenze. So haben wir hinter der Halle weitere Abstellmöglichkeiten.

Der Ausstellungsbereich in der neuen Halle

Eine alte Hobelmaschine aus den Anfängen der Neuenhauser LokomotivwerkstattDie historischen Maschinen und Werkzeuge der Neuenhauser Lokwerkstatt konnten wir sichern. Die teilweise aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts stammenden Maschinen und Werkzeuge stehen zurzeit in angemieteten Güterwagen.

Wir wollen diese Maschinen im Ausstellungsbereich aufstellen. Sie sollen soweit möglich funktionsfähig gemacht werden und  den Besuchern zeigen, mit welchen Werkzeugen und Maschinen in der Vergangenheit Lokomotiven und Personenwagen restauriert und gewartet wurden.

Wir möchten damit unseren Besuchern nicht nur von außen, sondern auch von innen das historische Ambiente einer Lokomotivwerkstatt präsentieren.

Diese alte Technik, bei der die Elektronik noch keine Rolle spielt und man sehen kann, was passiert, wird nicht nur Eisenbahnfreunde begeistern.

 Der Gleisbau

Wenn die Halle fertig gestellt ist, kann mit dem Gleisbau begonnen werden. Wie schon berichtet, haben Mitglieder des Graf MEC die alten Gleise abgebaut und fachgerecht entsorgt.

Wir werden ein Zufahrtsgleis mit Bahnsteig und ein Abstellgleis haben.

Das Abstellgleis führt parallel zum Bahndamm mit dem Hauptgleis bis kurz vor die Halle und endet mit einem Prellbock. Das Zufahrtsgleis läuft fast parallel zur Hafenstraße. Im Bereich der Hafenstraße wird ein historischer Bahnsteig mit einem alten Wasserkran für Dampflokomotiven gebaut. Dieser Bahnsteig wird einen direkten Zugang von der Hafenstraße haben. Mit dieser Anbindung schaffen wir es, uns in die touristischen Aktivitäten der Grafschaft Bentheim und der Stadt Nordhorn (Wasserstadt Nordhorn) einzubinden.

Ausbau der Drehscheib in Neuenhaus im Juni 2014Das Zufahrtsgleis zur Halle endet an einer Drehscheibe, die wir vor der Halle einbauen wollen. Die Drehscheibe wird zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut. Vorerst wird das Zufahrtsgleis direkt in den linken Stand der Halle führen. In diesem Stand wird der Grafschafter Museumszug, so wie er heute genutzt wird, seinen Platz finden. Der rechte Stand der Halle, der später an die Drehscheibe angeschlossen wird, erhält ein Gleis, dass nur aus der Halle herausgeführt ist, aber nicht angeschlossen wird. In diesem Stand werden die Lokomotiven, Personen- und Packwagen stehen, die zu unserem historischen Zugkonzept gehören, aber zurzeit noch nicht betriebsbereit sind und noch aufgearbeitet werden sollen.

Die Drehscheibe

Mit Unterstützung der Bentheimer Eisenbahn AG haben wir 2014 die historische Drehscheibe aus den Anfängen der 1950er Jahre ausgebaut und nach Nordhorn gebracht. Die Drehscheibe muss technisch überarbeitet werden und soll, wenn wir das Geld dafür zusammen bekommen haben, vor der neuen Halle eingebaut werden. Mit der Drehscheibe werden wir  zusätzliche Rangiermöglichkeiten haben.

Mit dieser Drehscheibe können wir unseren Gästen ein weiteres Highlight alter Eisenbahntechnik voll funktionsfähing präsentieren.

Wir haben uns entschlossen, die Drehscheibe in einen zweiten Bauabschnitt zu nehmen, weil es uns nicht möglich war, die Kosten zusätztlich zu den Baukosten der neuen Halle aufzubringen.

Danke

Wir danken der Bentheimer Eisenbahn AG, der Stadt Nordhorn, dem Landkreis Grafsschaft Bentheim, der Stadt Neuenhaus, der Neuenhauser Maschinenbau, der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse, dem Baumaschinenverleih Goosmann Esche, den Bentonwerken Hoogstede in Hoogstele, der Firma Steven Gleisbau Oldenburg und dem Kranverleih Schevel Schüttorf für die Unterstützung bei der Realisierung dieses Projekts.

Zeichnungen: Graf MEC - Bauausschuss
Bilder: Reinhard Bergmann

Grafschafter Modell- und Eisenbahn-Club e.V.
Impressum